QUEERDEM ist ein wissenschaftliches Forschungsprojekt, das von der Stadt Wien Kultur finanziert
und von März 2023 bis August 2024 am Institut für Höhere Studien durchgeführt wird.

Buntes, abstraktes Bild mit Wellenmuster

Queere Personen werden durch vielfältige Ungleichbehandlungen gesellschaftlich eingeschränkt und gefährdet: von Diskriminierungen und Stereotypisierungen im Lohnarbeitskontext, über Erfahrungen mit Gewalt und sozialer Ausgrenzung im öffentlichen Raum, bis hin zu damit verbundenen psychischen Belastungen und erhöhter Suizidalität.

In der Pandemie wurde noch einmal mehr deutlich, dass queere Formen von Intimität und Fürsorge gesellschaftlich nicht gleichwertig berücksichtigt werden. Die Lockdown-Bestimmungen ließen Gemeinschaft außerhalb heteronormativer Paar- und Familienkonstellationen, die im selben Haushalt stattfinden, kaum zu.

Aktuell werden vermehrt Angriffe auf queere Rechte und Personen ausgeübt. Dazu zählen politische Bestrebungen, die Sichtbarkeit von LGBTQIA+ Personen aus bestimmten „Zonen“, Medien und Lehrbüchern zu verbannen (z.B. in Polen oder Ungarn), wie auch Anschläge auf queere Zentren, Museen und Veranstaltungen (z.B. in Berlin oder Bratislava).

All diese Entwicklungen zusammengenommen verlangen die Erforschung der gegenwärtigen Situation von queeren Personen, um alltagsbezogene Wahrnehmungen und Handlungen besser zu verstehen und ihre Perspektiven verstärkt als relevante Erfahrung im wissenschaftlichen und politischen Handlungsfeld zu etablieren.

Dies ist das Ziel des Projekts QUEERDEM, das Lebensrealitäten und Praktiken von LGBTQIA+ Personen in Wien untersucht. Dabei wird der Fokus auf unterschiedliche Phasen und Kontexte gelegt (z.B. Personen in Pension oder ohne österreichische Staatsbürger:innenschaft), um sich der Vielfalt an Lebenszusammenhängen anzunähern.